Hl. Jakobus im Lauenburger Lande
Die Person des hl. Jakobus des Älteren, besonders als Schutzheiliger der Pilger, bildete zusammen mit dem wichtigsten Sanktuarium in Santiago de Compostella über Jahrhunderte eine Achse, um die sich wichtige Erscheinungen, die sehr bedeutend für die Gestalt des europäischen Christentums waren, rankten. Außer dem religiösen Aspekt in all seinen Erscheinungen bildete das Pilgern zum Grabe des hl. Jakobs einen wichtigen Faktor der Integration für Mitglieder unterschiedlicher ethnischer Gruppen, welche das kulturelle Mosaik des damaligen europäischen Mittelalters ausmachten. Hunderte Kilometer an Pilgerrouten, Wandern durch fremde Länder, Kennenlernen von Menschen mit unterschiedlichen Sprachen und Sitten, die alle von einer gemeinsamen Idee angetrieben wurden - dies alles schuf ein Bewusstsein für gemeinsame humanistische Werte und Zivilisation über alle Ethnien hinweg. Erzählungen - die authentischen und die etwas ausgeschmückten, die durch die zurückkehrenden Pilger in ihre Heimat gebracht wurden, egal ob diese Compostella erreicht haben oder irgendwo auf dem Wege stecken geblieben sind, waren Quell des Wissens über die Welt, der den ewigen menscheneigenen Erkenntnisdrang zu befriedigen suchte. Trotz der Tatsache, dass das gegenwärtig sich vereinende Europa unter seinen Patronen den hl. Jakobus nicht nennt, war der Einfluss seines Kults auf das Phänomen der europäischen Integration vor Jahrhunderten so groß, dass man ihn zweifellos als Patron dieses Prozesses in der langen und stürmischen Geschichte dieses Kontinents bezeichnen darf.
Das Lauenburger Land, das Tausende von Kilometern von Santiago de Compostella entfernt ist und auf einer wichtigen Pilgerroute liegt, die zu diesem Sanktuarium führt, bildete bereits im Mittelalter ein Pilger- und Jakobskultzentrum. Lębork und seine nächste Umgebung leisteten auch ihren Beitrag zum Wiederbeleben des Pilgertums, zu dem der Papst Johannes Paul II. aufrief.
Zum Lauerburger Jakobuskontext gehört in erster Linie die seit dem 14. Jahrhundert bestehende Jakobspfarrei mit ihrer historischen gotischen Kirche. Seit den 90-er Jahren knüpft Lębork an die mittelalterliche Tradition an und veranstaltet die Jakobskirmes, die eine stadtweite Veranstaltung ist. Hl. Jakobus ist im Übrigen seit Ende der 90-er Jahre offizieller Patron der Stadt. Die regionalen Behörden haben auch dafür gesorgt, dass eine Kulturroute unter der Bezeichnung "Pommerscher Jakobsweg" abgesteckt wird, die Teil eines neuen großen Projekts ist, an dem außer den Lauenburger Kreisbehörden auch Organisationen und Institutionen aus Litauen und Deutschland mitwirken.
Lębork und das Lauenburger Land finden in der Gestalt des hl. Jakobs und allen Erscheinungen, die seinen einstigen und gegenwärtigen Kult begleiten, Werte wieder, die nicht nur zur Entwicklung der Region und seiner öffentlichkeitswirksamen Darstellung beitragen, sondern auch den Aufbau überregionaler Zusammenarbeit und Kontakte fördern.
tłum. EuroInterpret-D. Moser
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